Leifheit Stiftung GAP

Städtebauliche Struktur

Das historische Gebäude des ehemaligen Finanzamtes wird durch zwei weitere Baukörper zu einem Ensemble mit dorfähnlicher Struktur erweitert. Hierdurch soll ein Charakter des individuellen Wohnens entstehen und das Erscheinungsbild der üblichen Seniorenwohnheime vermieden werden. Das Abrücken und die bewusste Schrägsetzung der Gebäudeachsen zueinander stärkt die Individualität des einzelnen Volumens und lässt trotzdem das bestehende historische Gebäude als eigenständigen Baukörper wirken.

Die angeschrägten Fassaden der beiden neuen Volumen erzeugen durch die Verwendung eines geneigten Daches spannende Traufverläufe, welche die Traufhöhen des historischen Bestandes nicht übersteigen. Sie heben sich somit vom historischen Bestand deutlich ab, ohne jedoch im Kontext fremdartig zu sein. Durch die schrägen Dächer entsteht ein angemessener Übergang zu den angrenzenden Gebäuden nördlich des Wettbewerbsgebietes. Das sich im Zwischenraum der beiden Neubauvolumen befindliche transparente Treppenhaus öffnet sich mit Blick auf den Kramer und besitzt südseitig den Eingang zum Seniorenwohnen. In der Fuge zum Altbau befindet sich der Eingang zum Seniorenzentrum.

Nutzung

Im historischen Gebäude sind die Nutzungen des Seniorenzentrums untergebracht. Der Hauptzugang erfolgt wie bisher durch den Haupteingang an der Von-Brug-Straße und wird durch einen barrierefreien Zugang in der Fuge zu den Neubauten ergänzt. Ein neu hinzugefügter Aufzug ermöglicht die Überwindung der Sockelhöhe und bringt den Rollstuhlfahrer auf kurzem Wege in die Empfangsebene.

Empfangsebene und 1.OG enthalten die öffentlichen Nutzungen des Raumprogrammes mit Veranstaltungs- und Gruppenräumen. Das 2.OG und das Dachgeschoß die erforderlichen Büroräume.

An die barrierefreie Erschließung ist das Cafe als Bindeglied zum Seniorenwohnen direkt angeschlossen, so dass eine wettergeschützte Verbindung zwischen Seniorenzentrum und Cafe besteht. Das Cafe wird über die östliche Außenwand der Küche und des Lagers beliefert, so dass die nach Südwesten angeordnete Bestuhlung im freien eine ungestörte Aufenthaltsqualität bietet.

Unmittelbar an den Eingang zum Seniorenwohnen schließt sich das Foyer mit Zugang zur Musterwohnung an. Dahinterliegend befinden sich die Gruppenräume und der Sportbereich.

Die Erschließungsflächen der Obergeschoße ermöglichen durch Ihre Aufweitungen und transparente Fassaden Platz für weitere Sitzgruppen sowie Abstellplätze der Rollstühle für die R-Wohnungen.

Außenanlagen

Großzügig und barrierefrei führen die Wege zum Haupteingang und öffentlichen Café im Neubau. Sie werden begleitet von blühenden Staudenbeeten, künstlichem Wasserspiel und langen Sitzmauern zum Verweilen und Schauen. Ein kleiner Platz schafft Außen-Sitzmöglichkeiten fürs Café.

Die Fahrradbügel sind im Westen entlang der Parkstraße angeordnet und können mit fliegenden Dächern vor Regen geschützt werden. Im Osten werden ein Lieferhof und zwei behindertenfreundliche Parkplätze angeordnet.

Abgeschirmt von der Öffentlichkeit gibt es im Norden einen kleinen Garten, der auch vom Multifunktionsraum aus genutzt werden kann. Eine Feuerwehrumfahrt mit Aufstellflächen vom Lieferhof bis zur Parkstraße ist möglich.