Das Areal befindet sich am Übergang eines gründerzeitlichen Stadtquartiers mit traditioneller Blockrandbebauung zum Stadtpark der Stadt Pforzheim. Idee ist die vorgefundenen Elemente Quartier und Park mittels zugeordneter Typologien in einem neuen Baustein so zu vereinen, dass eine einheitliche großzügige Geste als westliche Rahmung des Parks eine Art Riverside entstehen lässt, welche einzelne Bilder des Parks in den neu geschaffenen Straßenraum der Kallhardtstraße projiziert.
Die nach Westen orientierten Wohnungen entlang der Kallhardtstraße erhalten halbeingezogene Loggien, welche eine größere Privatheit zum Straßenraum ermöglichen. Zum Park hin schaffen über den Fluss auskragende Balkone eine Verbindung mit der Natur.
Die auf dem Sockel entstehenden Halbhöfe ermöglichen Ausblicke auf Fluss- und Parklandschaft und dienen als private Aufenthaltsräume für die Bewohner, welche durch Rampen und Sitzstufen an das öffentliche Niveau des Uferweges und der Straße anschließen. Auf zusätzliche Freiräume wurde bewusst verzichtet, da der Park ausreichend natürlichen Aufenthaltsraum bietet. Ein breiter Steg über den Fluss schafft die notwendige Verbindung für Bewohner und KiTa. Darüber hinaus bietet eine parkähnlich begrünte Dachterrasse weitere zahlreiche Gemeinschaftsnutzungen und schafft über alle Baukörper hinweg eine übergeordnete Verbindung.
Am nördlichen Ende entsteht zwischen neuer Bebauung und Brückenkopf ein kleiner Platz, welcher durch ein Café mit Terrasse zum Fluss belebt wird. Dieser ist
Ausgangspunkt für einen öffentlichen Uferweg, welcher gleichzeitig der Befahrung von Rettungsfahrzeugen dient. Der Uferweg führt bis zum Jugendzentrum Kupferdächle, dessen Lärmemissionen durch einen 4-geschoßigen Gebäuderiegel abgefangen werden.
Auf der angehobenen Erdgeschoßebene befinden sich auf der Parkseite weitere Gemeinschaftsnutzungen, wie Gästewohnungen, Gemeinschaftsküche, Aufenthalts-räume, Waschcafé etc., welche durch vorgelagerte überdachte Bereiche die privaten Halbhöfe verbinden.
Der südliche Riegel enthält in den unteren beiden Geschoßen die KiTa mit Freifläche in Richtung Jugendzentrum. Darüber befinden sich die geförderten Wohnungen, welche durch ein Atrium keine lärmschädliche Befensterung von Aufenthaltsräumen an der Südfassade erfordern.
Der Wohnungsmix der Parkpavillons ist flexibel. Hier können sowohl große Familienwohnungen, Clusterwohnen, als auch klassische 2-4 Zimmerwohnungen abgebildet werden. Die Kleinstwohnungen sind in Form von Mikroappartments im Erdgeschoss platziert.
Das Anheben des Erdgeschoßniveaus ist nicht nur ein Vorteil für die nach Westen zum Straßenraum hin orientierten Wohnungen, sondern ermöglicht in der Tiefgarage eine natürliche Querlüftung im Bereich der Sockelzone. Eventuell kann durch das Anheben des Niveaus auf eine Ausführung als weiße Wanne verzichtet werden. Eine Realteilung ist innerhalb jedes Halbhofes denkbar.
Die geplante städtebauliche Figur schafft klar definierte Freibereiche, die den angrenzenden Gebäuden zugeordnet sind und als Sockelbereiche ausgebildet sind. So wird klar zwischen privateren und eher öffentlichen Bereichen unterschieden.
Der Vorbereich an der Kallhardtstraße wird im Sinne einer ‚Wohnstraße‘ mit großzügigen Vorbereichen gestaltet. Hier finden sich sowohl Besucherparkplätze als auch eine Vorfahrt und Stellplätze für die KiTa. Locker gestellte Bäume schaffen einen angenehmen Stadtraum.
Kleine Rampen und großzügige Treppen- und Sitztreppenbereiche verbinden Wohnstraße und Wohnhof. Die ‚Zwischenbereiche‘ sind in überdachte Bewohnerhöfe und offene Garten- und Platzflächen unterschieden. Aufenthalt bieten in allen Bereichen Hochbeete mit Laubbäumen, die mit Sitzkanten zum Aufenthalt einladen. Die Baumreihen verbinden die Wohnhöfe mit der Esplanade am Metzelgraben, die über Sitzstufen, Treppen und Rampen zu erreichen ist.
Den südlichen Abschluss bildet ein KiTa-Garten mit Schattenbäumen, hausnahen Terrassen und Spielbereichen in Heckenräumen.
Am nördlichen Abschluss entsteht eine kleine Platzfläche mit einladendem Gastronomie-Garten.
Eine neue, platzartig gestaltete Brücke über den Kanal verbindet die Esplanade mit dem Stadtpark. Ein Ausschnitt bietet einen Blick auf das fließende Wasser.